Primärdaten zur Vorstudie Experience-Sampling aus dem Jahr 2017

Persönlichkeitspsychologie

Autor*innen / Ersteller*innen



Abstract

Ziel der Studie war es insbesondere verschiedene Aspekte der Selbstregulation mit dem Alltagserleben Studierender initial in Beziehung zu setzen ("Vorstudie"). Im Fokus standen die Konstrukte Achtsamkeit, Selbstkontrolle, Affekt und Motivation. Die Besonderheit der Studie besteht darin, dass diese Konstrukte sowohl auf Trait- als auch auch State-Ebene operationalisiert wurden. Stichprobe war eine Gelegenheitsstichprobe von Studierenden (N = 57) der Universität Bielefeld. Der Studienaufbau war wie folgt: zunächst wurden die Studierenden in Kleingruppen mit dem Studienauflauf vertraut gemacht. Zudem erfolgte die Trait-Messung der verschiedenen Konstrukte (z.B. Trait-Achtsamkeit und Selbstkontrolle) per Selbstberichtsfragebogen und die Studienteilnehmer*innen luden eine Experience-Sampling (ES)-Software (LifeData) auf die privaten Smartphones. Anschließend machten sie über eine Wochen Angaben zu ihrem momentanen Erleben und Verhalten zu zufälligen Zeitpunkten über den Tag verteilt (insgesamt bis zu 35 Messungen pro Person). Zentrale Konstrukte im ES waren momentaner Affekt, Achtsamkeit und motivationales Konflikterleben. Im Anschluss hieran erhielten die Studienteilnehmer*innen abhängig von ihrer Compliance bei der Durchführung des ES eine monetäre Vergütung von bis zu 40 Euro und beantworteten zur Feststellung möglicher Veränderungen über die Zeit erneut einige der Trait-Fragebögen.

In einer ersten Publikation zeigte sich, dass Trait- und State-Achtsamkeit konvergieren und mit einem geringeren Konflikterleben einhergehen, auch wenn die momentane Befindlichkeit der Studienteilnehmer*innen kontrolliert wurde (Senker, Fries, & Grund, 2020).

Aufgrund des hohen Aufwands von ES-Studien wurden über diese zentrale Konstrukte hinaus sowohl auf Trait- als auch State-Ebene noch weitere Konstrukte erfasst (z.B. Trait-Wohlbefinden, Leistungsmotiv und Reaktionen auf Konflikterleben). Insbesondere gab es zusätzlich zum ES täglich zu einem festgelegten Zeitpunkt einen "Abendfragebogen", in dem Einschätzungen zur täglichen Zeitnutzung, Stresserleben und Leistungsemotionen abgegeben werden sollten. Hierzu sind bislang keine Veröffentlichungen erfolgt.

Persistent Identifier

https://doi.org/10.5160/psychdata.gdal17pr09

Jahr der Publikation

Förderung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Zitierung

Grund, A., Fries, S. & Senker, K. (2021). Primärdaten zur Vorstudie Experience-Sampling aus dem Jahr 2017 (Version 1.0.0) [Daten und Dokumentation]. Trier: Forschungsdatenzentrum am ZPID. https://doi.org/10.5160/psychdata.gdal17pr09

Studienbeschreibung

Forschungsfragen/Hypothesen:

Wir vermuteten, dass sowohl eine höhere Trait- und State-Achtsamkeit im Alltag mit einem geringeren Konflikterleben einhergeht. Zudem gingen wir davon aus, dass State-Achtsamkeit durch Trait-Achtsamkeit vorhergesagt wird.

Forschungsdesign:

Vollstandardisiertes Erhebungsinstrument (Fragenbereiche und Antwortalternativen vorgegeben); mehrmalige Erhebung

Messinstrumente/Apparate:

Wo möglich haben wir bei der Operationalisierung auf validierte Instrumente zurückgegriffen. Dies betrifft insbesondere die Trait-Messungen. Bei den State-Messungen zu Achtsamkeit entwickelten wir auf Basis der einschlägigen Literatur eigene Items die jeweils mit 4 Aussagen zwei zentrale Aspekte von Achtsamkeit, Gegenwartsorientierung oder "Präsenz" und Akzeptanz ohne Bewertung oder "Equanimity" (= Gleichmut), analog zur Trait-Ebene erfassten, wobei uns insbesondere die Inhaltsvalidität beider Facetten der State-Achtsamkeit wichtig war, sowie die Möglichkeit, verschiedene Gütekriterien der Messgenauigkeit zu berechnen. Die vorliegende Studie war in diesem Sinne auch als Test dieser Items gedacht.

Konkret wurden die Versuchspersonen gebeten, Stellung zu Aussagen wie "Ich hetzte durch das was ich tat, ohne wirklich aufmerksam dafür zu sein." (Presence_1) oder "Ich habe die Tätigkeit durchgeführt, ohne sie großartig zu beurteilen. ("Equi_2") mit Bezug zu ihrem aktuellen Erleben und Verhalten (bzw. ihrem Erleben und Verhalten bevor das ES-Signal sie erreichte) zu beurteilen (vgl. Senker et al., 2020).

Datenerhebungsmethode:

Erhebung in Anwesenheit eines Versuchsleiters

Erhebung in Abwesenheit eines Versuchsleiters

Population:

Studierende an der Universität Bielefeld

Erhebungszeitraum:

Intensive longitudinal design (vgl. Bolger & Laurenceau, 2013); bis zu 42 (bzw. 48 mit Nachholmöglichkeit) Messzeitpunkte geschachtelt innerhalb von Personen

Stichprobe:

Anfallende Stichprobe

Geschlechtsverteilung:

68% weiblich
32% männlich

Altersverteilung: 19 bis 39 Jahre

Räumlicher Erfassungsbereich (Land/Region/Stadt): Deutschland/Ostwestfalen

Probandenrekrutierung:

Potentielle Versuchspersonen wurden in diversen Vorlesungen an der Universität Bielefeld angeworben. Zusätzlich wurden Informationsflyer ausgehängt.

Zentrales Kriterium war, zum Zeitpunkt der Studie aktiv an der Universität Bielefeld zu studieren (d.h. Veranstaltungen zu besuchen etc.).

Stichprobengröße:

56 Individuen

Rücklauf/Ausfall:

Eine Person wurde aufgrund technischer Probleme beim Experience-Sampling ausgeschlossen. Eine Person nahm an der Post-Messung nicht teil (= vollständige Post-Messungen von 55 Personen).

gdal17pr09_readme.txt
Text-Datei - 3 KB
Freigabestufe 1 (Wissenschaftliche Nutzung)
Beschreibung: Beschreibung der Dateien

gdal17pr09_pd.txt
Text-Datei - 3616 KB
MD5: c0968ca20a7c73eaab5d98e37c91c466
Freigabestufe 1 (Wissenschaftliche Nutzung)
Beschreibung: Primärdaten-Datei

gdal17pr09_kb.txt
Text-Datei - 132 KB
Freigabestufe 1 (Wissenschaftliche Nutzung)
Beschreibung: Deutsches Kodebuch für gdal17pr09_pd

gdal17pr09_kb_en.txt
Text-Datei - 127 KB
Freigabestufe 1 (Wissenschaftliche Nutzung)
Beschreibung: Englisches Kodebuch für gdal17pr09_pd