Welche Kosten für das Forschungsdatenmanagement werden gefördert?

Forschungsdatenmanagement ist eine sehr zeit- und damit auch kostenintensive Aufgabe. Um den steigenden Anforderungen von Geldgebern und Verlagen an eine transparente und nachvollziehbare Darstellung des gesamten Forschungsdatenprozesses gerecht zu werden, sollten Forscherinnen und Forscher daher die Kosten des Forschungsdatenmanagements bereits in der Kostenkalkulation eines Projektantrags berücksichtigen.

Doch welche Kosten werden tatsächlich übernommen und welche sollten eher von der jeweiligen Forschungseinrichtung selbst getragen werden?

Im Rahmen eines DFG-Antrags können Mittel zur Deckung der Kosten beantragt werden, die für die Aufbereitung der im Rahmen eines Forschungsprojekts anfallenden Forschungsdaten sowie für die Überführung der Daten in ein öffentliches Repositorium (z.B. PsychArchives) anfallen. Diese Kosten können sowohl Personalkosten als auch die dafür benötigte Soft- und Hardware umfassen. Darüber hinaus können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Mittel zur Deckung von Kosten beantragen, die durch Nutzungsgebühren, Mitgliedsbeiträge und Kosten für die Nutzung etablierter Infrastrukturen entstehen (DFG – Informationen zu den verfügbaren Ressourcen, 2021).

Die DFG nimmt aber auch die Forschungseinrichtungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Pflicht und sieht die Übernahme von Kosten für die lokale Speicherung und Archivierung von Forschungsdaten sowie die Bereitstellung von Infrastrukturen und Dienstleistungen für die Verarbeitung großer Datenmengen oder die Implementierung eines grundlegenden Forschungsdatenmanagements als klaren Eigenbeitrag der Forschungseinrichtungen.

Wo erhält man Informationen über die Höhe der Kosten für das Management von Forschungsdaten?

Um von der DFG gefördert werden zu können, müssen die Leistungen und Kosten des Forschungsdatenmanagements in einem transparenten Kosten-Nutzen-Katalog der jeweiligen Repositorien dargelegt werden. Der Service-Katalog des FDZ am ZPID mit einer detaillierten Beschreibung aller FDM-Dienstleistungen und eventuell anfallender Kosten ist hier zu finden: https://rdc-psychology.org/service-katalog-fdm.

Darüber hinaus bietet das UK Data Archive (2021) eine Checkliste (siehe UK Data Service, 2013) für die Schätzung zusätzlicher Kosten, die für das Datenmanagement und Verfahren zur gemeinsamen Nutzung von Daten erforderlich sind und über die Kosten von Standardverfahren in Forschungsprojekten hinausgehen. Das Kalkulationstool berücksichtigt zum Beispiel folgende Aspekte: Planung und Organisation, Mitarbeiterschulung, Kosten für spezifische Software oder Dokumente, Formatierung, Organisation, Verarbeitung und Dokumentation von Daten, Übertragung von Daten in ein Archiv und laufende Kosten bei der Archivierung in Eigenregie. Für die Berechnung etwaiger Speicherkosten können Forschende sowie Infrastrukturanbieter auf den Storage Costs Evaluator des Data Stewardship Wizards (2019) zurückgreifen.

Referenzen & weitere Ressourcen

DFG (2021). Information on the resources available. Abgerufen von: https://www.dfg.de/en/research_funding/principles_dfg_funding/research_data/resources_available/index.html

Data Stewardship Wizard (2019). Storage Costs Evaluator. Retrieved from: https://storage-costs-evaluator.ds-wizard.org/

UK Data Archive (2021). Costing Data Management. Abgerufen von: https://www.ukdataservice.ac.uk/manage-data/plan/costing

UK Data Service (2013). Data management costing tool. UK Data Archive, University of Essex. Abgerufen von: https://dam.ukdataservice.ac.uk/media/622368/costingtool.pdf

Das Keeping Research Data Safe Project, ein vom JISC finanziertes Projekt, das darauf abzielt, langlebige digitale Datensätze zu identifizieren, um Kostenanalysen durchführen zu können. Obwohl die Analyse auf institutioneller Ebene stattfindet, können die Listen der kostenrelevanten Aktivitäten als Ausgangspunkt für die Kostenanalyse Ihres Projekts dienen.