Wie sich das von Laien in Experten gesetzte Vertrauen im digitalen Zeitalter messen lässt: "The Muenster Epistemic Trustworthiness Inventory (METI)": Drei Forschungsdatensätze.

Pädagogische Psychologie

Autor*innen / Ersteller*innen



Abstract

Aufgrund ihres fehlenden Hintergrundwissens benötigen Laien die Hilfe von Experten, wenn sie sich mit wissenschaftlichen Informationen auseinandersetzen. Um zu entscheiden, auf wessen Hilfe sie sich verlassen können, müssen Laien Experten in Bezug auf ihre epistemische Vertrauenswürdigkeit bestehend aus Kompetenz, Einhaltung wissenschaftlicher Standards und guten Absichten einschätzen. Online kann diese Einschätzung schwierig sein, da häufig nur begrenzte und manchmal wenig vertrauenswürdige Informationen zur Verfügung stehen. Um zu messen, wie Experten (in Online-Medien) von Laien beurteilt werden, wurde ein Inventar zur Erfassung epistemischer Vetrauenswürdigkeit mit den Dimensionen Expertise, Integrität und Wohlwollen konstruiert. Sowohl mit explorativer (n=237) wie auch konfirmatorischer Faktorenanalyse (n=345) konnte belegt werden, dass der Muenster Epistemic Trustworthiness Inventory (METI) sich aus diesen drei Faktoren zusammensetzt. In einer anschließenden experimentellen Untersuchung zeigte sich, dass alle drei Dimensionen des METI veränderungssensitiv sind. Die Autoren schlagen daher vor, dieses Inventar zur Messung von epistemischer Vertrauenswürdigkeit einzusetzen; sprich alle Einschätzungen, die Laien vornehmen, um zu entscheiden, ob sie epistemisches Vertrauen in einen Experten setzen und sich nach ihm richten, um ein wissenschaftliches Problem zu erfassen, das sie nicht verstehen.

Persistent Identifier

https://doi.org/10.5160/psychdata.hsfe15mu08

Jahr der Publikation

Förderung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG): Graduiertenkolleg 1712 "Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt"

Zitierung

Hendriks, F. ., Kienhues, D. & Bromme, R. (2015). Wie sich das von Laien in Experten gesetzte Vertrauen im digitalen Zeitalter messen lässt: "The Muenster Epistemic Trustworthiness Inventory (METI)": Drei Forschungsdatensätze. (Version 1.0.0) [Daten und Dokumentation]. Trier: Forschungsdatenzentrum am ZPID. https://doi.org/10.5160/psychdata.hsfe15mu08

Studienbeschreibung

Forschungsfragen/Hypothesen:

  1. Epistemisches Vertrauen lässt sich in die Dimensionen Expertise, Integrität und Wohlwollen unterteilen.
  2. Diese Dimensionen sind trennbar, wenn auch möglicherweise korreliert.

Forschungsdesign:

Forschungsinstrument; mehrmalige Erhebung

Messinstrumente/Apparate:

Studie 1: Die Probanden erhielten 18 Adjektiv-Gegensatzpaare, anhand derer sie einen wissenschaftlichen Experten auf einer Likert-Skala von 1 (z.B. fachmännisch) bis 7 (z.B. unfachmännisch) einschätzen sollten. Eine explorative Faktorenanalyse ergab 3 Faktoren - "Expertise", "Integrität" und "Wohlwollen" - die insgesamt 61,66% der Varianz aufklärten.

Studie 2: Das zu konstruierende Muenster Epistemic Trustworthiness Inventory (METI) wurde auf 16 Items reduziert. Um die drei-dimensionale Struktur des Inventars zu überprüfen, wurde ein neuer Datensatz erhoben und eine konfirmatorische Faktorenanalyse gerechnet. Die Ergebnisse bestätigten die drei-dimensionale Struktur.
Nach Eliminierung von zwei Items besteht die endgültige Version des METI aus 14 Items. Alle drei Faktoren laden auf dem theoretischen Konstrukt "epistemische Vetrauenswürdigkeit".

Studie 3: Die endgültige Version des METI mit 14 Items wurde in einer experimentellen Untersuchung eingesetzt. Die Teilnehmer sollten 6 fiktive Personen, die potentielle Autoren eines Blog-Eintrags darstellten, bezüglich ihrer epistemischen Vertrauenswürdigkeit einschätzen. Der Blog-Eintrag behandelte eine Untersuchung aus dem Bereich der Neurologie. Die Beschreibungen der Autoren wurden systematisch in den Dimensionen von epistemischer Vertrauenswürdigkeit (low vs. high expertise, low vs. high integrity, low vs. high benevolence) variiert. Die Ergebnisse zeigten, dass es der METI ermöglicht, epistemische Vertrauenswürdigkeit in differenzierter Form zu erfassen.
Für detaillierte Informationen zu den Studien siehe Hendriks, Kienhues & Bromme (2015).

Datenerhebungsmethode:

Erhebung in Abwesenheit eines Versuchsleiters

Population:

Junge deutsche Akademiker

Erhebungszeitraum:

Studie 1: August & September 2013
Studie 2: Januar, Februar & März 2014
Studie 3: Juli & August 2015

Stichprobe:

Anfallende Stichprobe

Geschlechtsverteilung:

Studie 1:
75,5% weibliche Probanden
24,5% männliche Probanden

Studie 2:
69,3% weibliche Probanden
30,7% männliche Probanden

Studie 3:
75,2& weibliche Probanden
24,8% männliche Probanden


Altersverteilung: Studie 1: 19 bis 47 Jahre; Studie 2: 18 bis 50 Jahre; Studie 3: 19 bis 53 Jahre

Räumlicher Erfassungsbereich (Land/Region/Stadt): Deutschland

Probandenrekrutierung:

Studie 1: Mitglieder einer Datenbank für Studienteilnahme an Studien der Arbeitseinheit Bromme wurden einmalig per Email kontaktiert, der Link zur Umfrage war darin enthalten. Die Teilnehmerinnen konnten selbstständig über Ort und Zeit der Teilnahme entscheiden. Es wurde eine Verlosung von Amazongutscheinen im Wert von insgesamt 200€ durchgeführt.


Studie 2: In Vorlesungen der Universität Münster wurde um die Emailadressen von Studierenden geworben. Diese wurden daraufhin einmalig per Email kontaktiert, der Link zur Umfrage war darin enthalten. Die Teilnehmerinnen konnten selbstständig über Ort und Zeit der Teilnahme entscheiden.
Es wurde eine Verlosung von Amazongutscheinen im Wert von insgesamt 200€ durchgeführt.


Studie 3: Personen aus einer Datenbank zur Studienteilnahme an der AE Bromme wurden einmalig per Email kontaktiert, der Link zur Umfrage war darin enthalten. Weiterhin wurde über den Studierendennewsletter der Universität Münster sowie die Website von Psychologie Heute geworben. Die Teilnehmerinnen konnten selbstständig über Ort und Zeit der Teilnahme entscheiden.
Es wurde eine Verlosung von Amazongutscheinen im Wert von insgesamt 100€ durchgeführt.

Stichprobengröße:

Studie 1: 237 Individuen; Studie 2: 345 Individuen; Studie 3: 137 Individuen

Rücklauf/Ausfall:

Studie 1: Der Fragebogen wurde von 300 Personen angeklickt (online). Nur die Daten derjenigen wurden verwendet, die den Fragebogen nicht abbrachen (79%).
Studie 2: Der Fragebogen wurde von 406 Personen angeklickt (online). Nur die Daten derjenigen wurden verwendet, die den Fragebogen nicht abbrachen (85%).
Studie 3: Der Fragebogen wurde von 243 Personen angeklickt (online). Nur die Daten derjenigen wurden verwendet, die den Fragebogen nicht abbrachen und die nicht weniger als 5.20 min oder mehr als 42.54 min für die Durchführung benötigten (56%).

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