Die Induzierung induktiven Denkens: Besteht ein Transfer zur fluiden Intelligenz? Primärdaten.

Kognitive Psychologie

Autor*innen / Ersteller*innen



Abstract

K. J. Klauer hat eine Theorie des induktiven Denkens entwickelt, die die Prozesse präzisiert, mit deren Hilfe induktive Probleme gelöst werden können. Damit legt die Theorie zugleich fest, welche Aufgaben oder Probleme induktiver Natur sind. Es lässt sich zeigen, dass viele Intelligenztests, insbesondere solche, die die fluide Intelligenz erfassen, induktive Aufgaben erhalten.
Im vorliegenden Fall ging es darum zu prüfen, ob das Training des induktiven Denkens die intellektuelle Kompetenz statt nur die Performanz fördert. Außerdem ging es um die Frage der konvergenten und diskriminanten Validität des Trainings, das heißt ob das Training nur die fluide oder auch die kristallisierte Intelligenz sensu Cattell beeinflusst.
Die Datenbasis sollte hinreichend groß und geeignet sein, um mit Hilfe eines Strukturgleichungsmodells (LISREL) den erwarteten differentiellen Kausaleinfluss darzustellen. Experimentell war ja gesichert, dass Änderungen auf das Training zurückzuführen sind; mittels LISREL sollte aber geklärt werden, ob auch die Pfade erwartungsgemäß ausfallen.

Persistent Identifier

https://doi.org/10.5160/psychdata.krkl98in08

Jahr der Publikation

Förderung

Institutsmittel

Zitierung

Klauer, K. J., Willmes, K. & Phye, G. D. (2004). Die Induzierung induktiven Denkens: Besteht ein Transfer zur fluiden Intelligenz? Primärdaten. (Version 1.0.0) [Daten und Dokumentation]. Trier: Forschungsdatenzentrum am ZPID. https://doi.org/10.5160/psychdata.krkl98in08

Studienbeschreibung

Forschungsfragen/Hypothesen:

Ein Training des induktiven Denkens fördert allein induktives Denken, wirkt sich aber nicht auf die Leistung in Tests aus, die andere kognitive Prozesse ansprechen.
Ein Training des induktiven Denkens fördert nicht nur die Performanz unmittelbar nach Trainingsende, sondern wirkt sich auch langfristig positiv auf die induktive Kompetenz aus.

Forschungsdesign:

Quasiexperimentelles Design, Gemischtes Design, Feldexperiment; mehrmalige Erhebung

Messinstrumente/Apparate:

In der Untersuchung wurden sechs Grundschulen berücksichtigt, die genau zwei erste Klassen hatten. Innerhalb der Grundschulen wurde je eine Klasse per Zufall als Trainingsklasse bestimmt, während die zweite Klasse als Kontrollklasse fungierte.
Die Prätests wurden eine Woche vor Beginn des Trainings erhoben. Verwendet wurden der Grundintelligenztest CFT 1 Skala 1 von Weiss und Osterland (1980), der Raven-Matrizen-Test CPM von Schmidtke, Schaller und Becker (1980) und der Wortschatztest für Schulanfänger von Kamratowski und Kamratowski (1969).
Die Interventionsphase dauerte 5 Wochen. Für die Kontrollgruppe war dies ganz regulärer Unterricht. Für die Experimentalgruppe ebenfalls; allerdings wurden in der Experimentalgruppe die Kinder zweimal pro Woche für je eine Stunde aus dem Unterricht herausgenommen und trainiert. Das Training fand in kleinen Gruppen zu 3-5 Kindern statt und wurde in einem separaten Raum durchgeführt. Trainerinnen waren zwei erfahrene Psychologinnen (Mitarbeiterinnen des Instituts).
Der Posttest 1 wurde innerhalb von zwei Wochen nach Abschluss des Trainings erhoben (Grundintelligenztest CFT 1 Skala 1, Raven-Matrizen-Test, Wortschatztest für Schulanfänger), der Posttest 2 sechs Monate später (Grundintelligenztest CFT 1 Skala 1). Alle Tests wurden klassenweise erhoben.
Zuweisung der Schulklassen zur Experimental- und Kontrollgruppe erfolgte nach Zufall.

Datenerhebungsmethode:

Erhebung in Anwesenheit eines Versuchsleiters

Population:

Kinder im Grundschulalter

Erhebungszeitraum:

Überprüfung einer Intervention im längsschnittlichen Design:
Prätest: 1997-09
Training: 1997-09 bis 1997-11
Posttest 1: 1997-11
Posttest 2: 1998-04

Stichprobe:

Sechs Grundschulen wurden ermittelt, die genau zwei erste Klassen hatten und bereit waren, an dem Projekt teilzunehmen. Innerhalb der Grundschulen wurde je eine Klasse per Zufall als Trainingsklasse bestimmt, während die zweite Klasse dann als Kontrollklasse fungierte.

Geschlechtsverteilung:

49,0% weibliche Probanden
51,0% männliche Probanden


Altersverteilung: 7 Jahre; 1 Monat (Median)

Räumlicher Erfassungsbereich (Land/Region/Stadt): Deutschland/Nordrhein-Westfalen/Region Aachen

Probandenrekrutierung:

Sechs Grundschulen wurden ermittelt, die genau zwei erste Klassen hatten und bereit waren, an dem Projekt teilzunehmen. Alle Schüler dieser Klassen wurden in der Erhebung berücksichtigt.

Stichprobengröße:

279 Individuen

Rücklauf/Ausfall:

Die Daten beziehen sich auf die 279 Probanden, die am Prätest sowie am Posttest 1 teilgenommen haben. Zum Posttest 2, der ein halbes Jahr später nach dem Schuljahrswechsel erhoben wurde, konnten nur 219 Kinder erneut getestet werden.

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Beschreibung: Werte der verwendeten Testverfahren Wortschatztest, Grundintelligenztest CFT 1 Skala 1 und Raven-Matrizen-Test (jeweils als Gesamtwert und bei Zufallsteilung des Verfahrens) für Experimental- und Kontrollgruppe zum Prätest und Posttest 1

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Beschreibung: Werte des Grundintelligenztests CFT 1 Skala 1 (als Gesamtwert und bei Aufteilung des Verfahrens in induktive und nicht-induktive Subtests) für Experimental- und Kontrollgruppe zum Prätest, Posttest 1 und Posttest 2)

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