Ein Masse-Dichte Modell kann die Größen-Gewichtstäuschung erklären. Forschungsdaten von drei Experimenten.

Kognitive Psychologie

Autor*innen / Ersteller*innen



Abstract

Beim Beurteilen der Schwere von Objekten gleicher Masse, nehmen Menschen kleinere, dichtere Objekte als schwerer wahr. Keine der zahlreichen Theorien kann alle Aspekte dieser Größen-Gewichts-Täuschung (GGT) und damit menschlicher Gewichtswahrnehmung erklären und vorhersagen. Wir schlagen ein Modell vor, nach dem wahrgenommene Schwere ein gewichtetes Mittel aus zwei Schwereschätzern ist: Der erste Schätzer leitet sich von der Masse des Objektes ab, der zweite von der Dichte. Die Gewichtung der Schätzer hängt von ihrer relativen Zuverlässigkeit ab. In zwei Experimenten testeten wir mit der Methode der freien Größenschätzung Vorhersagen unseres Modells für die visuelle und die haptische Größen-Gewichts-Täuschung. VersuchsteilnehmerInnen hoben Objekte verschiedener Masse und Dichte hoch und beurteilten deren Schwere. Zusätzlich variierten wir die Zuverlässigkeit des Dichte-Schätzers entweder durch die Qualität an visueller (Experiment 1) oder haptischer (Experiment 2) Größeninformation. Mit zunehmender Qualität der Größeninformation waren Schwereurteile zunehmend in Richtung der Objektdichte verschoben: Objekte der gleichen Dichte wurden als zunehmend ähnlicher empfunden, während große Objekte als leichter empfunden wurden als kleinere, dichtere Objekte der gleichen Masse. Der Unterschied in der wahrgenommenen Schwere zwischen zwei Objekten gleicher Masse nahm mit zunehmenden Unterschied in der physikalischen Dichte zu. In einem weiteren Experiment mussten Versuchspersonen aus zwei Objekten das jeweils schwerere bestimmen. Wir konnten replizieren, dass die Stärke der Illusion mit Qualität der Volumeninformation zunimmt (Experiment 3). Insgesamt bekräftigen die Daten unser Modell, welches verschiedene Aspekte der Größen-Gewichts-Täuschung und menschlicher Gewichtswahrnehmung zu einen vermag.

Persistent Identifier

https://doi.org/10.5160/psychdata.wfcn13ma18

Jahr der Publikation

Förderung

Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG (SFB/TRR 135)

Zitierung

Wolf, C., Bergmann Tiest, W. M. & Drewing, K. (2018). Ein Masse-Dichte Modell kann die Größen-Gewichtstäuschung erklären. Forschungsdaten von drei Experimenten. (Version 1.0.0) [Daten und Dokumentation]. Trier: Forschungsdatenzentrum am ZPID. https://doi.org/10.5160/psychdata.wfcn13ma18

Studienbeschreibung

Forschungsfragen/Hypothesen:

Die Wahrnehmung von Schwere kann als gewichtetes Mittel zweier Schwereschätzer beschrieben werden: Der erste Schwereschätzer leitet sich aus der Masse des Objektes ab, der zweite aus der Dichte. Der Beitrag eines jeden Schätzers zum Gesamtperzept hängt von seiner Zuverlässigkeit ab.

Forschungsdesign:

Experimental Design, Laboratory Experiment; repeated measurements

Messinstrumente/Apparate:

Versuchspersonen mussten Gewichte hochheben und deren wahrgenommen Schwere entweder mit der Methode der freien Größenschätzung (Experiment 1 & 2) oder jeweils das schwerere zweier Objekte wählen (2AFC, two-alternative forced choice)(Experiment 3). Eine weiterführende Beschreibung findet sich in Wolf et al. (2018).

Datenerhebungsmethode:

Erhebung in Anwesenheit eines Versuchsleiters

Population:

Gesunde Erwachsene

Erhebungszeitraum:

Wegen der Dauer von Experiment 2 und 3 wurden diese über mehrere Sitzungen erhoben.

Stichprobe:

Anfallende Stichprobe

Geschlechtsverteilung:

Experiment 1:
20% weibliche Probanden (n=3)
80% männliche Probanden (n=12)

Experiment 2:
50% weibliche Probanden (n=10)
50% männliche Probanden (n=10)

Experiment 3:
50% weibliche Probanden (n=5)
50% männliche Probanden (n=5)


Altersverteilung: 19-44 Jahre

Räumlicher Erfassungsbereich (Land/Region/Stadt): Deutschland/-/Gießen

Probandenrekrutierung:

Versuchspersonen waren Studierende der Psychologie an der Justus-Liebig Universität Gießen und erhielten Studienleistungen (Versuchspersonenstunden) als Entlohnung.

Stichprobengröße:

Experiment 1: 15 Individuen; Experiment 2: 20 Individuen; Experiment 3: 10 Individuen

Rücklauf/Ausfall:

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