Zufallserfahrungen und Studienfachwahl. Primärdaten.

Entwicklungspsychologie

Autor*innen / Ersteller*innen


Abstract

Vor dem Hintergrund der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne, der sozialen Lerntheorie sowie der Entscheidungstheorie wird das Phänomen "Zufall" auf die Studienfachwahl bezogen und als bedeutsamer Aspekt der beruflichen Entwicklung angesehen. In einer Fragebogenerhebung werden die auf die Studienfachwahl Einfluss nehmenden Zufallserfahrungen sowie die Kontrollüberzeugungen von 220 Studienanfängern eruiert. Die Ergebnisse zeigen, dass zwei Drittel der Studienanfänger Zufallseinflüsse erinnern und diese in der Regel auch als wichtig für die Wahl ihres Studienfaches einschätzen. Insbesondere erhöhen Zufallserfahrungen die Anzahl an Studienalternativen. Solche Erfahrungen basieren vor allem auf Informationen, die über Medien vermittelt werden. Zwischen internal und external orientierten Personen bestehen keine Unterschiede hinsichtlich der Anzahl erinnerter Zufallserfahrungen sowie der Einschätzung ihrer Wichtigkeit. Die Befunde legen nahe, dem Konzept Zufall in der psychologischen Theorienbildung gebührend Rechnung zu tragen. Der Primärdatensatz der Erhebung sowie einige abgeleitete Variablen werden bereitgestellt.

Persistent Identifier

https://doi.org/10.5160/psychdata.brts92zu11

Jahr der Publikation

Förderung

Zitierung

Bäumer, T. & Scheller, R. (2004). Zufallserfahrungen und Studienfachwahl. Primärdaten. (Version 1.0.0) [Daten und Dokumentation]. Trier: Forschungsdatenzentrum am ZPID. https://doi.org/10.5160/psychdata.brts92zu11

Studienbeschreibung

Forschungsfragen/Hypothesen:

Forschungsdesign:

Vollstandardisiertes Erhebungsinstrument (Frageformulierung und Antwortalternativen vorgegeben); einmalige Erhebung

Messinstrumente/Apparate:

Das Erhebungsinstrument wurde für die zugrundeliegende Studie eigens entwickelt bzw. zusammengestellt. Es umfasst folgende Teile:

  1. Demographische und allgemeine Angaben: Erfaßt wurden Alter, Geschlecht, Abiturjahrgang, Studienfach, Angaben über den bisherigen Bildungsweg, Sicherheit der Entscheidung.
  2. Zufallsinventar: Erfragt wird das Erleben von neun verschiedenen Zufallserfahrungen, die aus einem zugrundeliegenden theoretischen Schema abgeleitet wurden. Das Schema besteht aus einem Raster, das die beiden Dimensionen Quelle (Information, Person, Ereignis) und Ziel (Alternative, Wissen, Emotion) umfasst. Aus den neun Zufallserfahrungen werden vom Probanden zunächst jene aussortiert, die nicht selbst erlebt wurden (durch Vergabe der Wertes 0). Die verbleibenden Items sind in eine Rangreihe ihrer Wichtigkeit zu ordnen (durch Vergabe der Werte 1 bis maximal 9). Das subjektiv wichtigste Item ist sodann auf einer sechsstufigen Likert-Skala auf seine allgemeine Wichtigkeit einzustufen.
  3. Inventar der Wahlaspekte: Aus einer Literaturübersicht wurden 28 Items zusammengestellt, die die Studienfachwahl beeinflussen können. Die Items sind auf einer sechsstufigen Likert-Skala jeweils hinsichtlich ihrer subjektiven Wichtigkeit einzustufen.
  4. Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen (FKK) von Krampen (1991): Der Fragebogen erfasst mit jeweils acht Items: Selbstkonzept eigener Fähigkeiten, Internalität, Soziale Externalität, Fatalistische Externalität. Auch hier kommt eine sechsstufige Likert-Skalierung zum Einsatz.

Datenerhebungsmethode:

Erhebung in Anwesenheit eines Versuchsleiters

Population:

Deutsche Studienanfänger

Erhebungszeitraum:

19./20. Oktober 1992

Stichprobe:

Anfallende Stichprobe

Geschlechtsverteilung:

60,0% weibliche Probanden (n=132)
40,0% männliche Probanden (n=88)

Altersverteilung: 18-28 Jahre

Räumlicher Erfassungsbereich (Land/Region/Stadt): Deutschland/Rheinland-Pfalz Trier/Trier

Probandenrekrutierung:

Die Fragebögen wurden in der Einführungsveranstaltung für Erstsemester der Zentralen Studienberatung der Universität Trier im Auditorium Maximum an die dort anwesenden Studierenden ausgeteilt und von diesen nach Abschluß der Veranstaltung bearbeitet. Ein Versuchsleiter stand für Nachfragen zur Verfügung und sammelte die ausgefüllten Fragebögen wieder ein. Die Veranstaltungsleiterin wies die anwesenden Studierenden auf die Erhebung hin und bat um Mitarbeit. Die Veranstaltung fand getrennt nach Fachbereichen an zwei Tagen statt.

Stichprobengröße:

220 Individuen

Rücklauf/Ausfall:

Insgesamt wurden 300 Fragebogen ausgegeben (200 am ersten, 100 am zweiten Tag). Von diesen wurden 256 (85.3%) wieder abgegeben. 36 Fragebogen mussten aufgrund fehlender oder fehlerhafter Angaben ausgeschlossen werden.

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Beschreibung: Primärdaten und abgeleitete Variablen zur Studie

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