Forschungsdaten der Evaluation eines Blended Learning-Trainings zur Förderung der Informationskompetenz

Pädagogische Psychologie

Autor*innen / Ersteller*innen




Abstract

Das Ziel der Studie war die laborexperimentelle Wirksamkeitsevaluation eines Blended Learning Trainings zur Förderung der Informationskompetenz von Psychologie-Studierenden, das am Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation entwickelt wurde. Das Training umfasste drei Online-Module zur Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten im Bereich der fachlichen Literaturrecherche und -bewertung sowie zwei 90-minütige Präsenzseminare, in denen die Online-Lerninhalte reflektiert und durch Rechercheübungen und Gruppendiskussionen vertieft wurden. Die Evaluation erfolgte im Rahmen eines experimentellen Prä-Post-Designs, wobei zu drei Messzeitpunkten mit jeweils zweiwöchigem Abstand Daten erhoben wurden. Die Teilnehmenden (N = 67) wurden randomisiert in zwei Experimentalgruppen unterteilt. Experimentalgruppe 1 (n = 37) absolvierte das Training zwischen dem ersten und dem zweiten Messzeitpunkt. Experimentalgruppe 2 fungierte als Wartekontrollgruppe und durchlief das Training zwischen dem zweiten und dem dritten Messzeitpunkt (n = 30). Die Ergebnisse zeigen, dass in Abhängigkeit der Teilnahme das Informationskompetenz-Wissen, die Professionalität des Rechercheverhaltens, der Rechercheerfolg und die Selbsteinschätzungen der Recherchekompetenz hypothesenkonform zunehmen. Weiterführend wurde der Einfluss epistemologischer Überzeugungen und psychologischen Wissens auf den Lerngewinn im Training untersucht. Es zeigt sich, dass epistemologische Überzeugungen einen Einfluss auf den Lerngewinn ausüben, psychologisches Wissen hingegen nicht.

Persistent Identifier

https://doi.org/10.5160/psychdata.kngr14pr10

Jahr der Publikation

Förderung

Wettbewerbsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft (SAW 2012)

Zitierung

Krampen, G., Mayer, A., Peter, J. & Leichner, N. (2015). Forschungsdaten der Evaluation eines Blended Learning-Trainings zur Förderung der Informationskompetenz (Version 1.0.0) [Daten und Dokumentation]. Trier: Forschungsdatenzentrum am ZPID. https://doi.org/10.5160/psychdata.kngr14pr10

Studienbeschreibung

Forschungsfragen/Hypothesen:

Hypothese 1: In Abhängigkeit der Trainingsteilnahme zeigt sich ein Zuwachs an Informationskompetenz-Wissen.
Hypothese 2: In Abhängigkeit der Trainingsteilnahme zeigt sich ein Zuwachs an Professionalität des Rechercheverhaltens.
Hypothese 3: In Abhängigkeit der Trainingsteilnahme zeigt sich ein Zuwachs an Rechercheerfolg.
Hypothese 4: In Abhängigkeit der Trainingsteilnahme zeigt sich ein Zuwachs an Selbsteinschätzungen der Recherchekompetenz.
Hypothese 5: Epistemologische Überzeugungen beeinflussen den Lerngewinn im Training.
Hypothese 6: Psychologisches Wissen beeinflusst den Lerngewinn im Training.

Forschungsdesign:

Experimentelles Design, Laborexperiment; mehrmalige Erhebung

Messinstrumente/Apparate:

Die Daten wurden zu drei Messzeitpunkten mit jeweils zweiwöchigem Abstand erhoben. Alle Datenerhebungen erfolgten im Rahmen kontrollierter Gruppenuntersuchungen in den PC-Pools der Universität Trier unter Verwendung der Online-Befragungssoftware Unipark.
Die Teilnehmenden wurden randomisiert zwei Experimentalgruppen 1 (n=37) und 2 (n=30) zugewiesen, die jeweils noch einmal in zwei Subgruppen unterteilt waren, um für ein Seminar angemessene Gruppengrößen zu erreichen. Sofern die Teilnehmenden rückmeldeten, dass sie an den Terminen der Subgruppe, der sie zugeordnet worden waren, verhindert waren, wurden sie einer der drei verbleibenden Subgruppen randomisiert zugeteilt.
Zu jedem der drei Messzeitpunkte bearbeiteten die Probanden standardisierte fachliche Rechercheaufgaben. Anhand einer Taxonomie von drei Typen von Rechercheaufgaben wurden für jeden Messzeitpunkt drei Aufgaben (eine pro Typ) erstellt. Nach jeder Rechercheaufgabe wurden Fragen zum Vorgehen während der Bearbeitung gestellt. Diese Daten wurden zur Bewertung der Professionalität des Rechercheverhaltens verwendet (Leichner et al., 2014).
Zu jedem Messzeitpunkt bearbeiteten die Probanden zudem einen Informationskompetenz-Wissenstest (adaptiert nach Leichner et al., 2013), eine Skala zur Selbsteinschätzung der Recherchekompetenz, einen Fragebogen zur Erfassung epistemologischer Überzeugungen und den Fragebogen „Connotative aspects of epistemological beliefs“ (Stahl & Bromme, 2007).
Zu t1 wurden zudem demographische Daten erhoben.
Im Anschluss an die Trainingsteilnahme (t2 für Experimentalgruppe 1, t3 für Experimentalgruppe 2) wurde das „Inventar zur Evaluation von Blended Learning“ (Peter et al., 2014) eingesetzt, um subjektive Bewertungen des Trainings abzubilden.
Unmittelbar nach der ersten Datenerhebung bearbeiteten die Probanden zusätzlich unter nicht-kontrollierten Bedingungen zwei weitere Erhebungsverfahren im Online-Format: Neben einem Test zur Erfassung von psychologischem Basiswissen wurde die Kurzversion der „Need for Cognition“-Skala (Bless et al., 1994) eingesetzt.

Datenerhebungsmethode:

Erhebung in Anwesenheit eines Versuchsleiters

Population:

Psychologie-Studierende an der Universität Trier (n = 34 im ersten Jahr und n = 33 im zweiten Jahr des Bachelor-Hauptfachstudiums)

Erhebungszeitraum:

Die Dauer der Studie betrug vier Wochen, wobei die Durchführung des Trainings sich jeweils über zwei Wochen erstreckte. In diesem Zeitraum wurden zu drei Zeitpunkten im Abstand von je zwei Wochen Daten erhoben; dabei wurden jeweils die vier Subgruppen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen getrennt voneinander untersucht.

t1 (Prätest): Alle Teilnehmenden bearbeiteten die Erhebungsverfahren zu Informationskompetenz, epistemologischen Überzeugungen und soziodemografischen Merkmalen im Rahmen einer kontrollierten Gruppenerhebung am PC; anschließend unter unkontrollierten Bedingungen einen weiteren Online-Erhebungsteil.

Im Anschluss an t1: Zweiwöchige Durchführung des Trainings für die zwei Subgruppen von Experimentalgruppe 1 (selbstständige Bearbeitung von Online-Lehrmaterialien sowie zwei 90-minütige Präsenzseminare)

t2 (drei Tage nach Abschluss des Trainings der Experimentalgruppe 1): Alle Teilnehmenden bearbeiteten erneut die Erhebungsverfahren zu Informationskompetenz und epistemologischen Überzeugungen. Experimentalgruppe 1 bearbeitete zusätzlich den Fragebogen zur subjektiven Trainingsevaluation.

Im Anschluss an t2: Zweiwöchige Durchführungsphase des Trainings für die zwei Untergruppen von Experimentalgruppe 2

t3 (Posttest für Experimentalgruppe 2 drei Tage nach Trainingsabschluss bzw. Follow-up für Experimentalgruppe 1): Alle Teilnehmenden bearbeiteten die Erhebungsverfahren zu Informationskompetenz und epistemologischen Überzeugungen, Experimentalgruppe 2 erhielt ergänzend den Fragebogen zur subjektiven Trainingsevaluation.

Stichprobe:

Anfallende Zufallsstichprobe

Geschlechtsverteilung:

78 % weibliche Probanden (n=52)
22 % männliche Probanden (n=15)


Altersverteilung: 18-31 Jahre

Räumlicher Erfassungsbereich (Land/Region/Stadt): Deutschland/Rheinland-Pfalz/Trier

Probandenrekrutierung:

Rekrutierung per E-Mail-Verteiler und Aushängen im Universitätsgebäude. Probanden erhielten für die Teilnahme an der Studie eine Aufwandsentschädigung.

Stichprobengröße:

71 Individuen

Rücklauf/Ausfall:

3 Fälle wurden auf Grund vorzeitigen Abbruchs und 1 Fall aufgrund des extremen Altersunterschieds zu den restlichen Fällen entfernt. Die finale Stichprobe umfasst N = 67 Probanden.

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