Bibliografische Informationen
Ersteller: Weigand, Rosalie; Jacobsen, Thomas
Mitwirkende: Weigand, Rosalie; Jacobsen, Thomas
Förderung:
Titel: Primärdaten zur Studie „Beauty and the busy mind“
Jahr der Publikation: 2021
Zitation: Weigand, R., & Jacobsen, T. (2021). Primärdaten zur Studie „Beauty and the busy mind“ (Version 1.0.0) [Daten und Dokumentation]. Trier: Forschungsdatenzentrum des Leibniz Institut für Psychologie ZPID. https://doi.org/10.5160/psychdata.wdre20pr28
Zusammenfassung
Ästhetische Erfahrungen können sich von anderen Erfahrungen durch einen kognitiven Modus der ästhetischen Verarbeitung unterscheiden, welcher eine Konzentration von Ressourcen des Arbeitsgedächtnisses auf den ästhetischen Stimulus beinhaltet. Da die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses begrenzt ist, liegt ein Kompromiss zwischen verfügbaren Ressourcen und der ästhetischen Erfahrung nahe. Um zu untersuchen, inwieweit die Intensität der ästhetischen Erfahrung beeinträchtigt ist, wenn die Arbeitsgedächtniskapazität ausgelastet ist, wurde eine Experience-Sampling-Studie durchgeführt. Über einen Zeitraum von zwei Wochen berichteten 115 Studierende über ihre ästhetischen Erfahrungen. Um die Arbeitsgedächtniskapazität zu erheben, beantworteten die Teilnehmer Fragen zu ihrer aktuellen kognitiven Beanspruchung und zu eventuellen Aufgaben, die sie gerade durchführten. Außerdem wurden sie gefragt, ob sie eine ästhetische Erfahrung hatten und wie sehr sie diese genossen haben. Die Daten wurden mithilfe von Mehrebenenmodellen analysiert. Eine höhere Auslastung des Arbeitsgedächtnisses war mit weniger ästhetischen Erfahrungen sowie reduziertem Genuss dieser Erfahrungen assoziiert. Insgesamt scheinen andere Aktivitäten, die Arbeitsgedächtniskapazität erfordern, mit ästhetischen Erfahrungen im Alltag im Konflikt zu stehen.
Kodebuch
Kodebuch_wdre20pr28_weigand_0082_kb
Position | Name | Label | Valid_values | Missing_values |
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1 | VP | Versuchspersonennummer | 1-116 "fortlaufende Versuchspersonennummer" | 999 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
2 | STARTDATUM | Bearbeitungsbeginn des Fragebogens | Zeichenkette "Zeitpunkt der Berabeitungsbeginns" | 999 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
3 | ENDDATUM | Bearbeitungsende des Fragebogens | Zeichenkette "Zeitpunkt des Bearbeitungsendes" | 999 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
4 | ERFAHRUNG | Erfahrung | 0 "nein" 1 "ja" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
5 | GENRE | Genre | 1 "Bildende Kunst" 2 "Musik" 3 "Darstellende Kunst" 4 "Literatur" 5 "Natur" 6 "Menschen" 7 "unbelebtes Objekt" 8 "Sonstiges" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
6 | SONSTIGES | Spezifikation von "Sonstiges" in der Variable "Genre" | Zeichenkette "Spezifikation von 'Sonstiges' in der Variable 'Genre'" | 999 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
7 | LATENZ | Latenz | 0-1200 "Latenz der ästhetischen Erfahrung in Minuten" | 9999 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
8 | SAV1 | Item 1 Savoring | 1 "überhaupt nicht" 2 "" 3 "" 4 "" 5 "" 6 "" 7 "Voll und ganz" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
9 | SAV2 | Item 2 Savoring | 1 "überhaupt nicht" 2 "" 3 "" 4 "" 5 "" 6 "" 7 "Voll und ganz" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
10 | SAV3 | Item 3 Savoring | 1 "überhaupt nicht" 2 "" 3 "" 4 "" 5 "" 6 "" 7 "Voll und ganz" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
11 | AUFGABE | Aufgabe | 0 "nein" 1 "ja" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
12 | HERAUSFORDERND | herausfordernd | 1 "lehne stark ab" 2 "lehne ab" 3 "teils/teils" 4 "stimme zu" 5 "stimme stark zu" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
13 | INTERESSIERT | interessiert | 1 "lehne stark ab" 2 "lehne ab" 3 "teils/teils" 4 "stimme zu" 5 "stimme stark zu" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
14 | KONZENTRIERT | konzentriert | 1 "lehne stark ab" 2 "lehne ab" 3 "teils/teils" 4 "stimme zu" 5 "stimme stark zu" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
15 | WICHTIG | wichtig | 1 "lehne stark ab" 2 "lehne ab" 3 "teils/teils" 4 "stimme zu" 5 "stimme stark zu" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
16 | AUSLASTUNG | Auslastung | 1 "überhaupt nicht" 2 "" 3 "" 4 "" 5 "" 6 "" 7 "Voll und ganz" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
17 | ZUHAUSE | Zuhause | 0 "nicht zuhause" 1 "zuhause" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
18 | DRAUSSEN | draussen | 0 "nicht draussen" 1 "draussen" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
19 | ALLEIN | allein | 0 "nicht allein" 1 "allein" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
20 | GESELLSCHAFT | Gesellschaft | 0 "nicht in Gesellschaft" 1 "in Gesellschaft" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
21 | GESCHLECHT | Geschlecht | 0 "männlich" 1 "weiblich" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
22 | ALTER | Alter | 20-34 "Alter der Probanden in Jahren" | 999 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
23 | STUDIENGANG | Studiengang | 0 "Psychologie" 1 "Bildungs-/Erziehungswissenschaft" | 9 "fehlender Wert: nicht spezifiziert" |
Studienbeschreibung
Forschungsfragen/Hypothesen:
1. Arbeitsgedächtnisbelastung reduziert die Auftretenswahrscheinlichkeit einer ästhetischen Erfahrung.
2. Arbeitsgedächtnisbelastung reduziert den Genuss einer ästhetischen Erfahrung.
3. Bestimmte Merkmale einer gleichzeitig durchgeführten Aufgabe reduzieren den Genuss einer ästhetischen Erfahrung.
Forschungsdesign: Vollstandardisiertes Erhebungsinstrument; mehrmalige Erhebung
Messinstrumente/Apparate:
Eine ausführliche Methodenbeschreibung findet sich in der zugehörigen Publikation.
Wir führten eine Experience Sampling Studie über einen Zeitraum von zwei Wochen durch. Die Teilnehmer wurden über eine Smartphone-App („PIEL Survey“) 12mal täglich während ihrer individuellen Wachzeiten aufgefordert, einen kurzen Fragebogen zu beantworten. Zu jedem Messzeitpunkt beantworteten Teilnehmer die Frage „Hatten Sie eine ästhetische Erfahrung seit dem letzten Messzeitpunkt?“ auf einer binären Ja/Nein-Skala. Wenn sie die Frage bejahten, wurden sie aufgefordert den Inhalt der ästhetischen Erfahrung zu benennen, indem sie aus 8 Kategorien auswählen konnten. Unabhängig davon ob sie eine ästhetische Erfahrung hatten, wurden Sie gefragt, wie sie die Zeit seit dem letzten Messzeitpunkt verbracht haben (zuhause, draußen, allein, in Gesellschaft). Die Variable „ästhetischer Genuss“ wurde mithilfe von drei Items (Schall, M., Goetz, T., Martiny, S. E., & Hall, N. C. (2017). It ain’t over ‘til it’s over: The effect of task completion on the savoring of success. Motivation and Emotion, 41(1), 38-50.) auf einer 7-stufigen Likert-Skala erhoben. Arbeitsgedächtniskapazität wurde mithilfe des Items „Ich war mit einer anderen Aufgabe beschäftigt, als ich die ästhetische Erfahrung hatte“ auf einer Ja-Nein-Skala beantwortet. Wurde dieses Item bejaht, wurde nach drei Aufgabenmerkmalen (herausfordernde Aufgabe, interessante Aufgabe, wichtige Aufgabe, Konzentration auf die Aufgabe) auf einer 5-stufigen Likert-Skala gefragt. Außerdem wurden die Teilnehmer nach der mittleren Auslastung seit dem letzten Messzeitpunkt auf einer 7-stufigen Likert-Skala gefragt.
Datenerhebungsmethode:
Experience-Sampling-Studie mithilfe einer Smartphone-App („PIEL Survey“). Datenübermittlung nach Abschluss der Studie als Excel-Datei vom Teilnehmer an die Versuchsleitung.
Population: Studierende der Psychologie und der Erziehungswissenschaften an der Helmut Schmidt Universität
Erhebungszeitraum: Experience-Sampling Methode
Stichprobe: Incidental Sample
Geschlechtsverteilung:
45 % weibliche Probanden
55 % männliche Probanden
Altersverteilung: 20-34 Jahre
Räumlicher Erfassungsbereich (Land/Region/Stadt): Deutschland
Probandenrekrutierung: Die Probanden wurden mithilfe eines universitären E-Mail-Verteilers auf die Studie aufmerksam gemacht. Sie wurden mithilfe von Versuchspersonenstunden entlohnt. Um den Datenrücklauf zu erhöhen, wurde nach einer Woche ein Telefonat geführt, in welchem die Probanden zum bisherigen Verlauf und möglichen Problemen befragt wurden.
Stichprobengröße: 205 Individuen
Rücklauf/Ausfall:
Literatur
Unmittelbar auf den Datensatz bezogene Veröffentlichungen
Unmittelbar auf den Datensatz bezogene Veröffentlichungen |
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Weigand R, Jacobsen T (2021) Beauty and the busy mind: Occupied working memory resources impair aesthetic experiences in everyday life. PLoS ONE 16(3): e0248529. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0248529 |